Der BC 66 SLS von 1976 bis 1986
Das zweite Jahrzehnt brachte dem Verein wohl seine bewegtesten Jahre, und zwar in vielerlei Hinsicht. Zum einen vollzog sich ein tief greifender Wandel in der Mitgliederstruktur: Die Gründungsmitglieder und Spieler/innen der l. Stunde zogen sich mehr und mehr zurück, neue Mitglieder gaben dem Verein ein neues Gesicht. Damit einher ging eine beträchtliche Steigerung der Mitgliederzahl.
1979 Bau des neuen Clubhauses
Ein ganz wesentliches Merkmal dieser Zeit war die Öffnung nach außen: Zunächst „traute" man sich ins benachbarte Frankreich, wo ein intensiver Austausch mit den Boulefreunden aus Creutzwald begann. Weiterhin erfolgte - bedingt durch die Gründung des Landesverbandes - eine rege Teilnahme an Turnieren auf Landesebene, verbunden damit natürlich auch die Ausrichtung großer Turniere zu Hause. Den Höhepunkt dieser Entwicklung bildeten unvergessene Fahrten zu Turnieren und Meisterschaften auf Bundesebene. Namen von Spielorten wie Singen, Rastatt, Raunheim, Freiburg u.v.a. sind schon fast zur Legende geworden. Voraussetzung hierfür war die Anbindung des Landesverbandes an den Deutschen Petanque-Verband.
1979: Der neue Platz wird gebaut
Diese Orientierung zog eine weitere bemerkenswerte Entwicklung nach sich: Bei vielen Spielern lag der Schwerpunkt nun nicht mehr im heimisch-familiären Spiel, sondern im sportlichen Bereich. Die traurige Folge war, dass der heimatliche Boule-Platz sonntags - früher der Spieltag - zunehmend verwaiste. Der positive Aspekt waren natürlich eine beträchtliche Steigerung des Spielniveaus und eine ganze Reihe sportlicher Erfolge auf Landes-, Bundes- und internationaler Ebene.
1. Mai 1980: Einweihung des Clubhauses
Ein Glücksfall für den Verein war eine in diesem Zeitraum zahlreiche und spiel begeisterte Jugend. Deren erfolgreiche Integration in Spielbetrieb und einfühlsame Hinführung zu Turnieren und Meisterschaften brachte einige überragende Spielerpersönlichkeiten hervor. Bei allen Jugendlichen handelte es sich übrigens um Kinder von aktiven Mitgliedern.
Spielte man die ersten 10 Jahre noch in beschaulicher Runde auf dem ebenso beschaulichen wie kleinen - aber umso gemütlicheren Platz - am alten Katerturm, so entstand 1979 nur wenige Meter weiter im Stadtgarten ein neuer Platz. Großzügig, mit Flutlicht und Clubhaus war er bestens geeignet für boulistische Großereignisse. Seine Lage mitten im Park und mit unbegrenzten Spielmöglichkeiten auf dessen Wegen auf vielfältigstem Terrain machte ihn zu einem der schönsten und beliebtesten Bouleanlagen in Deutschland.
Im vereinsinternen Bereich entstanden in dieser Zeit vielfältige Aktivitäten, die sich übers Jahr verteilten: Winterturnier, Hasenturnier, Clubmeisterschaften, Kirmesturnier und Jahresabschlussfest
Ebenso gepflegt wurden Verbindungen zu ausländischen Nachbarn wie Marmoutier im Elsaß, Mitry-Mory bei Paris und Aubonge in Belgien.
1978: Vergleichskampf gegen BC Saarwellingen
Weiterhin fanden regelmäßig die Stadtmeisterschaften sowie das l. Mai-Turnier statt, welches bald zu einer festen Größe auf Landesebene wurde und auch zahlreiche Teilnehmer aus Belgien, Luxemburg und vor allem Lothringen anzog.
Viele weitere Pokalturniere sowie eine ganze Reihe von Saarlandmeisterschaften richtete der BC 66 Saarlouis in dieser Zeit aus, und man entwickelte darin eine Routine und Zuverlässigkeit, die allseits geschätzt wurde. Unbedingt erwähnt werden müssen jedoch einige Höhepunkte:
- 1977 ein offizieller Concours de Petanque der französischen Föderation (Saarlouis war damals als Unterabteilung des Creutzwalder Clubs Mitglied - ein absolutes Unikum, heute nicht mehr denkbar!) mit rund 100 Doublettes
- 1979 die erste Landesmeisterschaft überhaupt (28 Doublettes, Sieger Finke/Finke Homburg)
- 1981 Deutsche Meisterschaft mit 71 Triplettes (Hornikkel/Tsuroupa/Tsuroupa aus Berlin vor Saarwellingen!)
- 1984 die WM-Qualifikation des Bundesverbandes mit 56 Triplettes (Freiburg und Singen qualifizierten sich)
Ein äußerst wichtiges Jahr nicht nur für den Verein, sondern für die gesamte saarländische Boule-Szene sei zum Schluss noch hervorgehoben: 1979 trafen sich auf Initiative des Saarlouiser Clubs sechs Vereine in Völklingen zur Gründung des Saarländischen Boule-Verbandes (SBV). Welch gewaltiger Stein damit ins Rollen gebracht wurde, zeigt die Statistik des Jahres 1996: Aus den sechs Vereinen waren 52 geworden! Übrigens stellte der BC 1966 Saarlouis mit seinem Mitglied Walter Engstler auch den ersten und langjährigen Präsidenten des Landesverbandes.
Eine fast logische Konsequenz dieses Zusammenschlusses war die Einrichtung einer Landesliga im Jahre 1982 mit. Auch hier mischte Saarlouis mit zwei Mannschaften kräftig mit und wurde zweimal Saarländischer Mannschaftsmeister.